Erleichtert und ein wenig stolz
präsentieren Viktor Schmidt und Gerhard Wiekhorst vom Diakonischen Werk Dithmarschen ihre neue Mannschaft der Migrationsberatung: Elf Integrationsbetreuer haben ihren Dienst
angetreten.
Sie tragen dafür Sorge, dass Flüchtlinge in Dithmarschen gut ankommen können, sie geben Hilfe bei der Orientierung und bei den ersten Schritten in
diesem für sie noch so fremden Land. Sie achten darauf, dass Integration von Anfang an gelingt.
„Das letzte halbe Jahr war wirklich anstrengend“, sagt Viktor Schmidt, der die Migrations-Sozialberatung leitet. Seine Mitarbeiter hätten weit über das Maß hinaus arbeiten
müssen, Kreis und Kommune hatten Mühe, die Notversorgung mit Wohnraum und die dazugehörigen Verwaltungsfragen zu regeln.
Jetzt endlich ist Hilfe da: Die neuen Integrationsbetreuer sind Ansprechpartner für die Flüchtlinge in Alltagsfragen, sie organisieren Dolmetscher
für Arztbesuche, sie beraten und betreuen in Behördenangelegenheiten, sie fördern soziale Kontakte, vermitteln Freizeitangebote und vernetzen sich eng mit den ehrenamtlichen Initiativen vor Ort,
zum Beispiel um das Erlernen der Sprache zu beschleunigen.
Bis es soweit war, mussten Gerhard
Wiekhorst - als Geschäftsführer des Diakonischen Werkes - und Viktor Schmidt Überzeugungsarbeit leisten. Seit Mitte des vergangenen Jahres gibt es die Asylbewerberpauschale nicht mehr, die vom
Land direkt an den Kreis gezahlt worden war. Auf ihr ruhten die Verträge zwischen Kreis und Kirche, wonach das Diakonische Werk zuständig war für Alleinreisende und Familien ohne minderjährige
Kinder. Stattdessen gibt es jetzt eine Integrationspauschale, die direkt an Ämter und Kommunen fließt.
Wiekhorst und Schmidt waren viel unterwegs. Sie boten den Ämtern ihre Dienstleistung und Erfahrung an. Die Ämter Büsum-Wesselburen, Marne-Nordsee,
Burg-St. Michaelisdonn und Mitteldithmarschen sowie die Stadt Brunsbüttel schlossen sich an. Kürzlich wurden Gespräche mit dem Amt Eider und dem Amt Heide-Umland erfolgreich geführt, sodass
demnächst wieder Vorstellungsgespräche anstehen.
„Die Zusammenarbeit ist hervorragend“, sagt Viktor Schmidt. Den Ämtern werde viel
Mitsprachemöglichkeit gegeben, allen liege daran, so schnell und so unbürokratisch wie möglich Hilfe zu organisieren. Insgesamt arbeiten 15 Menschen im Team der Migrationsberatung, einige werden
noch in den nächsten Monaten hinzukommen. Sie beherrschen neben der deutschen Sprache englisch, russisch, persisch, arabisch, französisch, polnisch, farsi, darsi oder kurdisch - damit ist fast
der gesamte Sprachbereich der Ankömmlinge abgedeckt.
Anhand einer Checkliste finden die
Mitarbeiter heraus, wo der Schuh am meisten drückt, aber auch, welche besonderen Chancen der jeweilige Asylbewerber hat, wenn er zum Beispiel besondere Qualifikationen wie einen
Hochschulabschluss mitbringt. Die Mitarbeiter wissen früh, wer eigentlich keine Chance hat zu bleiben und bereiten die Migranten darauf vor. Die Integrationsbetreuer haben einen Blick dafür, wo
noch Schwierigkeiten mit den europäischen Werten sind. Sie helfen bei der Anmeldung von Kindern und Jugendlichen in Schule und Kindergarten - es ist ganz wichtig, dass in der Hektik keins
übersehen oder vergessen wird.
„Gemeinsam mit den Kommunen, den Ämtern und dem Kreis ist es uns gelungen, das vorhandene
Hilfsnetzwerk für Flüchtlinge in Dithmarschen fester zu knüpfen“, sagt Propst Dr. Andreas Crystall. Das sei gerade in diesen Zeiten dringend nötig, damit eine Integration von Anfang an so gut wie
möglich gelinge. „Die Erfahrung und das Fachwissen unserer Diakonie sind unverzichtbar und stehen weiter zur Verfügung. Das ist gut für die Kommunen, gut für die vielen Ehrenamtsinitiativen und gut für die vielen Flüchtlinge, die uns anvertraut werden.“
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