Land schließt Flüchtlingsheime

Alberdorf (el/lno) Mit der Schließung mehrerer Landesunterkünfte reagiert Schleswig-Holstein auf die deutlich gesunkenen Flüchtlingszahlen. Die augenblicklich nicht belegte Unterkunft in der früheren Albersdorfer Kaserne wird nur noch bis Jahresende betrieben.


Ein paar traurige Gesichter gibt es schon in Albersdorf, als sich die Entscheidung des Innenministeriums herumgesprochen hat. „Wir hatten hier eine tolle Einrichtung“, sagte Christiane Strecker, Leiterin der Landesunterkunft. Sie stand aber ohnedies seit Tagen leer. Am 23. Juni waren die letzten Flüchtlinge in die Kreisverteilung weitergereicht worden.
Außerdem war geplant, in den kommenden Wochen bis Anfang August die Bereitschaftspolizei, die für die Sicherheit beim Wacken Open Air zuständig ist, wieder hier unterzubringen. Für die Betreiber des Ditmarsenparks kommt die Entscheidung nicht überraschend. „Es war für uns immer klar, dass das hier nicht ewig dauert“, sagte Markus Boldt.
Die derzeit leer stehenden Einrichtungen in Itzehoe, Kellinghusen und Husum werden zügig geschlossen, wie Innenminister Stefan Studt (SPD) gestern ankündigte. Die Unterkünfte in Lübeck, Albersdorf und Eggebek sowie zwei in Kiel würden nicht mehr für die Unterbringung von Asylsuchenden genutzt und bis Ende des Jahres dicht gemacht werden.
Die Landesunterkünfte Seeth und Lütjenburg werden als Reserveliegenschaften für den Fall eines dauerhaften Wiederanstiegs der Zugangszahlen vorgehalten. Sie verfügen über eine Kapazität von insgesamt 2000 Plätzen. Die als weitere Landesunterkünfte in Erwägung gezogenen und infrastrukturell hergerichteten Standorte Alt Duvenstedt und Leck werden zunächst nicht in Betrieb genommen, aber als weitere Reservefläche vorgehalten.
Die Flüchtlingszahlen seien weiterhin rückläufig und die Auslastung der Einrichtungen gering, sagte Studt. Von etwa 8000 Plätzen für Flüchtlinge in Schleswig-Holstein waren in der vergangenen Woche nur 1200 belegt.

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